Von Pieptönen zu Pixeln

   Die Evolution der Internetverbindung

Hörsequenz Einwählton eines 56k-Modems

 

 

Warum das Internet vor 25 Jahren noch klang

Damals, in den frühen Tagen des Internets war das 56K-Modem noch weit verbreitet und erzeugte eben die gerade gehörten, seltsam atonal rauschenden, krosenden, piependen Geräusche beim Verbindungsaufbau. Diese Geräusche entstanden, weil die Modems zu dieser Zeit noch akustische Signale nutzten, um Daten über das rein analog funktionierende Telefonnetz zu übertragen. Da die damaligen Telefonnetze für die Übertragung von Sprachsignalen ausgelegt waren, mussten die digitalen Daten eines Computers demnach in akustische Töne umgewandelt werden.

 

Wie genau funktionierte das?

Die Lösung hiess Modem.

 

V90 Telefonmodem mit 56-kbit/s Übertragungsrate

V.90 Telefonmodem mit einer 56-kbit/s Übertragungsrate

 

Das Modem (Modulator-Demodulator) wandelte diese Daten in Töne um, die über die Telefonleitung gesendet werden konnten. Am anderen Ende der Leitung wandelte ein weiteres Modem diese Töne wiederum in digitale Daten um. Beim Einwählen durchliefen die Modems einen Prozess namens "Handshaking", bei dem sie verschiedene Töne und Signale sendeten und empfingen, um die Qualität der Leitung zu testen und die Verbindungsgeschwindigkeit auszuhandeln. Diese Phase produzierte die bekannten Geräusche, die von menschlichen Ohren als eben diese Abfolge von Pfeifen, Rauschen und anderen seltsamen Telefongeräuschen wahrgenommen wurden. Mit der Einführung digitaler Übertragungstechnologien wie DSL und Kabelmodems, die keine analogen Signale mehr benötigten, verschwanden dann schliesslich auch diese charakteristischen Geräusche.

Das 56K-Modem war in den frühen Tagen des Internets zwar gängige Praxis, doch ein großes Problem bei der Nutzung eines analogen Anschlusses war, dass man nicht gleichzeitig im Internet surfen und telefonieren konnte, da die Telefonleitung durch das Modem blockiert wurde.

 

 

Wir erinnern uns.
Auch an die Ladezeiten.

meme:long download time in the 90ies

 

Der Fortschritt kam schliesslich im Jahr 1989 mit der Einführung von ISDN (Integrated Services Digital Network). Im Gegensatz zu analogen Anschlüssen ermöglichte ISDN sowohl den Zugang zum Internet als auch das Telefonieren zur gleichen Zeit. ISDN bot zwei Leitungen mit einer Übertragungsrate von jeweils 64 kbit/s, wodurch die Gesamtübertragungsrate verdoppelt werden konnte. Dies ermöglichte auch die Nutzung von bis zu zehn Telefonnummern an einem Anschluss.

In den deutschsprachigen Ländern begann die Nutzung von ISDN durch Privathaushalte bereits ab den frühen 1990er Jahren, wurde jedoch erst in den späten 1990er Jahren und frühen 2000er Jahren weiter verbreitet. ISDN bot damals die erste zuverlässige und qualitativ hochwertige Verbindung, die insbesondere für private Internetnutzer und kleine Unternehmen attraktiv war.

Im Laufe der Zeit wurde jedoch klar, dass auch ISDN an seine Grenzen gestoßen war. Die zunehmende Verbreitung des Internets und die damit verbundenen höheren Anforderungen an die Bandbreite führten dazu, dass ISDN durch All-IP (All Internet Protocol) ersetzt wurde. All-IP bietet eine einheitliche, IP-basierte Plattform für alle Kommunikationsdienste, was aus wirtschaftlicher Sicht effizienter ist, da es den Parallelbetrieb von ISDN und IP-basierten Systemen überflüssig macht.

Die Umstellung auf All-IP in der Schweiz begann in den frühen 2010er Jahren und wurde in den folgenden Jahren schrittweise durchgeführt. Die genauen Zeitpunkte können je nach Anbieter variieren, aber die meisten grösseren Telekommunikationsunternehmen hatten die Umstellung bis Mitte bis Ende der 2010er Jahre abgeschlossen.

 

Wie hat AGIS an dieser Evolution partizipiert?

Von den Anfängen der Internetverbindung über 56K-Modems in den frühen 1990er Jahren über ISDN bis hin zur modernen All-IP-Technologie hat sich die Telekommunikationsbranche kontinuierlich weiterentwickelt. Auch OPENService, unser Business Support System (BSS) für Breitbandkommunikationsanbieter, ist seit 1992 ein integraler Bestandteil dieser Evolution. Seit über drei Jahrzehnten unterstützt AGIS mit OPENService diverse Telekommunikationsfirmen in durchgängigen End-to-End-Prozessen, da unsere Lösung die Integration beliebiger Internet-, IPTV- und Telefonie-Produkte sowie die nahtlose Einbindung verschiedener OSS-Plattformen ermöglicht.

Zusammen mit einem grossartigen Team konnten wir unsere Kabelnetzbetreiber über die Jahrzehnte hinweg darin unterstützen, die wachsenden Anforderungen und technologischen Fortschritte stets optimal zu meistern, um ihren Kunden bis heute zuverlässige Dienste zu bieten.

 

 

Quellen:

https://en.wikipedia.org/wiki/Dial-up_Internet_access

https://de.wikipedia.org/wiki/Datenfern%C3%BCbertragung#:~:text=Datenfern%C3%BCbertragung%20(DF%C3%9C)%20ist%20die%20%C3%9Cbermittlung,die%20DF%C3%9C%20%C3%BCber%20das%20Telefonnetz.

https://praxistipps.chip.de/was-ist-isdn-einfach-erklaert_41586

https://www.computerworld.ch/business/politik/geschichte-modems-1311791.html

https://computer-retro.de/Modems.html

https://www.sunrise.ch/de/internet-tv/zuhause/sunrise-voip

 

 

 Autorin: Mina Bösiger

Zurück

Copyright 2024 AGIS. Alle Rechte vorbehalten.
You are using an outdated browser. The website may not be displayed correctly. Close