Zum Begriff des "Patchings"

- wussten Sie, dass der IT-Begriff „Patching“ (Patch, engl.: der Flicken, das Pflaster) tatsächlich von kleinen, handgefertigten Klebebandflicken stammt, die man früher auf Lochkarten geklebt hat?

Ich jedenfalls nicht. Als unser Chef also letztens dieses Bild in unseren Kaffeeklatsch-Chat auf Teams gestellt hat, musste ich zwangsläufig kurz nachforschen (Quellen sind wie immer unten angegeben). Das Ergebnis wollte ich mit Ihnen teilen.

Ähnlich wie Drehorgeln, Spieldosen oder die ersten automatisierten Webstühle wurden auch in den allerersten Computern noch kartonierte Lochkarten zur Programmierung verwendet (lesen Sie mehr darüber im vorangehenden Blogbeitrag). Das Grundprinzip dieser Lochkarten beruhte darauf, dass die Funktionen einer Maschine in einer bestimmten Reihenfolge, also einem bestimmten Code, und zeitlich korrekt angesteuert werden konnten. Frühe Datenverarbeitungs- und -registrieranlagen waren ohne diese Lochkarten nicht denkbar.

Für mehr Info zur Geschichte der ersten Computer lesen Sie auch: Historisches Lexikon der Schweiz:Computer

Im Sinne der besagten Lochkarten sah das so aus, dass in ein Stück dünnen Kartons an verschiedenen Positionen Löcher hineingestanzt wurden. Dies ergab dann den entsprechenden Code für den dazugehörenden Rechner und die Kartonkarte konnte als Speichermedium genutzt werden.

Genau wie heute passierte es auch damals schon, dass der aus Löchern bestehende Code nicht richtig funktionierte, wobei das Problem seinerzeit natürlich stets aus einem Fehler in der Perforation bestand. Da es aber sehr zeitintensiv war, allein zur Korrektur eines kleinen Fehlers jeweils gleich die ganze Karte nochmals herzustellen und an der richtigen Stelle wieder einzusetzen, wurde eine einfache Methode entwickelt, um das jeweilige Lochkarten-Programm trotzdem behalten zu können:

 

Die Fehler wurden von den Entwicklern geschickt durch die Stanzung von zusätzlichen Löchern, beziehungsweise dem Zukleben von falsch platzierten Löchern durch eine Art dicken Klebebandes vorgenommen, das in seiner Beschaffenheit einem Pflaster sehr ähnlich war. Man sprach von einem „Patch“.

 

 

Patches auf Lochkarte eines frühen Computers

      "Patches" auf der Lochkarten-Programmierung eines frühen Computers

 

Heutzutage werden Patches in Form von Datenkorrekturen in einer Software rein digital durchgeführt. Gründe dafür sind meist das Schliessen von Sicherheitslücken, oder Erweiterungen bzw. Verbesserungen in bestehenden Programmen.

Auch in unseren eigenen Programmen werden selbstverständlich immer wieder Patches durchgeführt. Dies erfolgt – je nach Programm, entweder ganz einfach auf Knopfdruck – der Kunde klickt den „Internetupdate“-Button und schon lädt das Programm die gepatchte Version herunter und installiert diese auch gleich von selbst, um einen reibungslosen Arbeitsverlauf zu garantieren. Oder der Kunde erhält von uns eine Anweisung, wie er die neue, korrigierte Version bei sich installieren kann, falls wir keinen Zugriff auf seine Infrastruktur haben.

 

Sollten Sie sich mehr dafür interessieren, wie der Patching-Vorgang in unserer Firma funktioniert, oder eine Frage zu unseren Programmen im Allgemeinen haben, rufen Sie uns ungeniert an. Unser Team gibt Ihnen gerne Auskunft.

 

Quellen:

https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/055501/2018-10-21/

https://de.wikipedia.org/wiki/Patch_(Software)

https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/komponenten/datentraeger.htm

 

 

Autorin: Mina Bösiger

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